Systemische Aufstellungen – inzwischen auch für Unternehmen und Organisationen
Während vor einigen Jahren Aufstellungen nur für Familien gemacht wurden, werden sie inzwischen auch für Unternehmen und Organisationen durchgeführt. Von einigen wird diese Methode allerdings als unwissenschaftlicher Blödsinn angesehen, andere halten sie für das Nonplusultra in der Unternehmensberatung. Was stimmt jetzt?
Wenn eine Methode in Mode kommt, gibt es immer Trittbrettfahrer, die denken, ein Wochenendseminar würde sie zum Experten machen. Eine Aufstellung, die von einem solchen „Experten“ geleitet wird, ist sicher nicht zielführend. Auf der anderen Seite habe ich schon viele Aufstellungen erlebt, die zu verblüffenden Ergebnissen geführt haben. Und es gibt einige Untersuchungen, die die Wirksamkeit von Aufstellungen nachweisen. Wie so oft. kommt es also nicht nur auf die Methode, sondern auch und vor allem auf den Coach an.
Warum Aufstellungen funktionieren, kann bisher niemand sagen. Fremde Menschen agieren als Stellvertreter für Elemente in Systemen, die sie nicht kennen. Trotzdem agieren sie sinnvoll, als gäbe es eine repräsentative Wahrnehmung, ein „wissendes Feld“, aus dem die Stellvertreter Kenntnisse über das System schöpfen können. Niemand weiß, warum das funktioniert. Rupert Sheldrake hat das wissende Feld „Morphogenetisches Feld“ genannt. Das ist ähnlich wie in der Astronomie die „Dunkle Energie“ – keiner weiß, was es ist. Aber man sieht die Auswirkungen und schließt von der Wirkung auf die Existenz, was wissenschaftlich durchaus sinnvoll ist.
Sind Aufstellungen also ein Wundermittel? Ganz gewiss auch nicht! Eine Organisation, in der der Wurm steckt, wird nicht durch eine Aufstellung plötzlich wieder auf die Füße gestellt. Es bleibt harte Arbeit zu tun, die Lösung kommt nicht von allein. Allerdings helfen Aufstellungen, die systemischen Fehler zu erkennen und die Richtung zu finden, in die marschiert werden sollte.
Was klassische Aufstellungen für Firmen schwierig macht, ist die Notwendigkeit, die Vertraulichkeit zu gewährleisten. Stellvertreter aus der untersuchten Firma zu nehmen, ist in vielen Fällen nicht sinnvoll, da sie selbst betroffen sind. Firmenfremde Stellvertreter könnten aber vertrauliche Informationen, die sie im Laufe der Ausstellung erfahren haben, ausplaudern, denn sie sind im Gegensatz zum Coach nicht zu einer 100%-igen Vertraulichkeit verpflichtet.
So greift man in diesen Fällen gern zur sogenannten Einzel-Aufstellung, bei der Repräsentanten durch Bodenanker ersetzt werden. Das wird von vielen nicht als vollwertige Aufstellung gesehen. Doch hat diese Methode viele Vorteile. Wer sich auf sie einlässt, kann eine vollwertige Aufstellung machen, ohne Angst haben zu müssen, Firmengeheimnisse zu verraten oder sich zu blamieren. Denn bei dieser Methode ist nur der Klient und der Coach anwesend.
Wenn Sie mehr über systemische Aufstellungen wissen möchten oder sich für eine systemische Aufstellung interessieren, kontaktieren Sie uns bitte.