Führung, Leitung, Management

Führung, Leitung, Management

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Führung, Leitung, Management:

Diese drei Begriffe gehen nicht nur im alltäglichen Sprachgebrauch wild durcheinander, auch unter Profis versteht jeder etwas anderes darunter. Deshalb möchte ich heute versuchen, eine möglichst schlüssige Definition zu finden. Ob sie dann wirklich allgemein gültig ist, wird die Zukunft zeigen. Auf jeden Fall habe ich die Begriffe in der Vergangenheit in meinen Veröffentlichungen so verwendet und werde es auch in Zukunft tun.

Ich verwende den Begriff „Leitung“ für strategische, „Führung“ für operative und „Management“ für administrative Aufgaben. Da die drei Tätigkeiten oft schwierig auseinanderzuhalten sind und sich zum Teil auch überschneiden, hat sich als übergeordneten Begriff „Führung“ durchgesetzt.

Ich weiß, dass unter einem Manager im deutschsprachigen Raum umgangssprachlich eine Spitzen-Führungskraft verstanden wird, benutze aber lieber die ursprüngliche angelsächsische Definition.

Ich bin mir außerdem bewusst, dass eine Führungsaufgabe nie rein strategisch, operativ oder administrativ ist. Es kommt immer zu Überschneidungen, was einen eindeutigen Gebrauch der Begriffe erschwert. Aber man kann fast immer sagen, welche der Aufgaben gerade vorrangig zu erfüllen ist.

Mit dieser Definition ist auch meine Aussage „Führung kommt von unten!“ einfacher zu verstehen. Mitarbeiter, die operative Aufgaben erfüllen, haben in der Regel auch das Fachwissen dazu. Dem Leiter, der sich um die Strategie kümmern sollte (und oft aus Zeitmangel nicht dazu kommt) fehlt dieses Wissen in der Regel, und es darf ihm auch fehlen. Überlässt nun der Leiter seinen Mitarbeitern das operative Geschäft und führt ein Assistent die Administration, also das Management, kann er sich um seine eigentliche Aufgaben kümmern.

Mischt er sich hingegen zu sehr in das operative Geschäft ein, macht er seine Mitarbeiter unselbstständig und überlastet sich selbst. Denn er braucht dazu viel Fachwissen, das schnell veraltet und aufgefrischt werden müsste, was aber aus Kapazitätsgründen nicht passiert. Der Leiter trifft dann operative Entscheidungen, die praxisfern sind und deshalb seine Mitarbeiter verzweifeln lassen.

Seien Sie sich also immer bewusst, was Sie gerade tun, und dann überlegen Sie sich:

  • Tue ich das Richtige?
  • Ist es meine Aufgabe oder wurde sie mir „von unten“ delegiert?
  • Ist die Aufgabe gerade jetzt zu erledigen?

Und wenn Sie eine dieser Fragen mit „Nein“ beantworten, dann zeigen Sie Mut, delegieren Sie die Aufgabe oder streichen sie!

Autor: Roland Scherer

Roland Scherer, Jahrgang 1951, Buchautor, systemischer Personal und Life-Coach. Ausbildung und Zertifizierung zum Psychologischen Berater und Coach. Sein Schwerpunk liegt auf lösungsfokussierte Gesprächsführung, systemisches Denken und Handeln und Aufstellungen. Er praktiziert seit Jahren im Rahmen der Begleitung seiner Klienten Systemische Aufstellungen, wobei er die Systemische Struktur-Aufstellung nach Insa Sparrer und Mathias Varga von Kibéd als besonders hilfreich erfahren hat.

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